Zielzeiten und Tests

Coopertest
Ursprung:
Der Cooper-Test ist nach dem amerikanischen Aerobic-Vater Dr. Kenneth Cooper benannt. Der Test besteht darin, die größtmögliche Distanz zu ermitteln, die eine Person in 12 Minuten zurücklegt. Ein Vorteil ist, dass dieser Test einfach durchführbar ist z.B. auf einer 800m-Strecke im Stadion mit Pulsuhr.

Wichtiger Hinweis:
Dieser Test ist nichts für Ungeübte! Bitte trainieren Sie ausreichend,
bevor Sie sich auf diesen Leistungstest einlassen. Sollten Sie über 40 Jahre sein, suchen Sie bitte zuerst Ihren Hausarzt auf und lassen Sie sich durchchecken.

Durchführung:
Dehnen Sie alle wichtigen Muskeln und laufen Sie sich ruhig etwa 30 Minuten ein. Dann sprinten Sie auf einer gut abzumessenden Strecke genau 12 Minuten. Beginnen Sie nicht mit voller Geschwindigkeit, 12 Minuten voller Sprint sind länger als man denkt!

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Dr. Kenneth Cooper

Bewertung: siehe Tabelle rechts
Die optimale Pulsfrequenz für ein Ausdauertraining sollte bei 65 bis 85 % der im Coopertest ermittelten Herzfrequenz liegen, je nach Streckenlänge.


Tabelle für Cooper-Test

die bestmögliche Zielzeit für den Marathon bzw Halbmarathon
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Marathon Zeit = 10 km – Zeit x 4,667. Das ist eine bekannte Formel. Man muss allerdings auch dazu sagen, wenn Du das schaffen willst, dann muss alles perfekt klappen. Und zwar sowohl in der Vorbereitung als auch im Wettkampf selber. Deshalb wäre es sicherlich besser mit 10 km – Zeit x 4,8 zu rechnen. Außerdem solltest Du für Deinen ersten Marathon noch einen Malus von 15 Minuten hinzurechnen.Eine andere Formel ist z.B. 10 km – Zeit x 2,2 = HM – Zeit. Das heißt, bei 36:10 Minuten auf 10 km solltest Du den HM in 1:19:xx schaffen können! Und noch eine dritte Formel: HM – Zeit x 2,11 = Marathonzeit. Eventuell kommt dann natürlich noch der Erstlingsmalus hinzu.
In Rheinzabern läuft ab Dezember eine Trilogie mit einem 10 km einem 15 km und einem 20 km Lauf. Falls Du alle Läufe mitmachen kannst, ergibt die Summe der gelaufenen Zeiten deine zu erwartende Marathonzeit.Außerdem noch mal der Hinweis: Alle Formeln sind mit Vorsicht zu genießen. Es gibt keine Garantie dafür, daß sie bei Dir wirklich das genaue Marathonergebnis vorhersagen!

Der Laktat Test

Beschreibung des Laktat Tests
Mit diesem Test wird dem Sportler bzw. der Sportlerin ein umfassender Einblick über seinen Leistungszustand gegeben. Mit Hilfe mehrer Messungen auf der Bahn bzw. dem Ergometer kann so der Trainingszustand sowie Optionen für seine weiteren sportlichen Möglichkeiten aufgezeigt werden. Zusätzlich wird unter anderem ein Conconi  Test durchgeführt um dem Probanten mehrere Möglichkeiten zu geben, seine aerobe Schwelle und Leistungsstärke später nachzuvollziehen. Die derzeitig erreichbare 10.000 m bzw. Marathonzeit wird ermittelt ebenso die aerobe Schwelle gemessen. Es gelingt so dem Sportler umfassende Hinweise zu geben, um sein Training zu optimieren. 

Durchführung
Die Durchführung des Laktat Tests.Für  Läufer
Der Proband bekommt zunächst einen Einführungsfragebogen, auf dem die wichtigsten biometrischen Daten wie Alter, Gewicht, Größe, Ruhepuls etc. erfasst werden. Weiter wird der sportliche Zustand, wie der derzeitige Trainingsumfang, die Laufkilometer / Woche, die aktuellen Bestzeiten abgefragt. Die Daten werden vorausgewertet.
Die Durchführung:
Der Sportler kommt ausgeruht, vorbereitet wie für einem ?Wettkampf? zu der vereinbarten Laufstrecke, in der Regel eine 400m Tartanbahn und läuft sich dort mit möglichst geringer Geschwindigkeit warm. Er erhält einen Fragebogen auf dem er seine subjektive Leistung von ?sehr leicht? über ?anstrengend? bis ?sehr schwer? in 9 Teilschritten angeben kann.
Beim Start wird aus dem Ohr ein Tropfen Kapillarblut zur entnommen.
Nun werden 2-3 Runden mit exakt vorgegeben Tempo (Fahrrad Begleitung) gelaufen und am Ende Kapillarblut entnommen. Gleichzeitig wird die Pulszahl/min als auch die subjektive Einschätzung der Anstrengung abgefragt.
Die Prozedur wird mit erhöhter Geschwindigkeit so lange durchgeführt  bis der Läufer ?aufgibt?.
Danach werden die ermittelten Laktatwerte mit den Pulswerten auf eine Kurve aufgetragen. Mit der Hilfe der so ermittelten Daten findet eine Besprechung der Ergebnisse statt und der Sportler erhält eine ausführliche Beschreibung des Resultats. 

Hintergrundinformation
Anaerobe Schwelle
Der Begriff anaerobe Schwelle (auch als aerob-anaerobe Schwelle oder Laktatschwelle bezeichnet) ist ein Fachbegriff aus der Sportmedizin. Es handelt sich dabei um die höchstmögliche Belastungsintensität, welche noch ohne zunehmende Übersäuerung aufrecht erhalten werden kann. Es herrscht hier ein Gleichgewichtszustand (?steady state?) zwischen Sauerstoffbedarf und Sauerstoffaufnahme. Die anaerobe Schwelle liegt bei den meisten Sportlern in der Nähe einer Laktat-Konzentration von 4 mmol/l; dieser Laktatwert wird daher häufig zur Definition der anaeroben Schwelle verwendet. Der Wert von 4 mmol/l ist jedoch nicht allgemeingültig. Es sind größere individuelle Schwankungen möglich.
Individuelle anaerobe Schwelle
Um Missverständnissen vorzubeugen, wird der Begriff individuelle anaerobe Schwelle (iANS), verwendet. Wird bei einem Testverfahren bspw. die Leistung an der iANS ermittelt, so bezieht sie sich auf einen individuell (meistens nach dem Freiburger Modell) für diesen Sportler festgelegten Laktatwert.
Seit den frühen 70er Jahren wurden an den deutschen Sporthochschulen verschiedene Schwellenwertmodelle (Winkelmodell, Freiburger Modell, Dickhuth Modell usw.) diskutiert und erprobt.
Allen individuellen Modellen lagen verschiedene Belastungsprotokolle und Probandenmaterial zu Grunde, so dass die Voraussetzungen zur Nutzung der Modelle verschieden sind. Darüber hinaus sind die mathematischen Berechnungen in manchen Fällen sehr kompliziert.